20.06.2018
Bericht von Pacecar 2 - Immer geradeaus!
Christian aus dem Pacecar 1 berichtet über die letzten Tage und vor allem Nächte. Die Fahrt durch Kansas wird dominiert von kerzengeraden Strecken und viel Ackerland links und rechts von der Straße.
Rückblick und Bericht von Christian Schierhorn
Erster Teil, Montag, 18.06. Start: 18:50 Uhr, von South Fork nach Trinidad, Ankunft am 19.06. um 03:52 Uhr.
Die letzte Nacht war Horror. Ich hab völlig übermüdet am Steuer des Pacecar 1 gesessen und mich mit Uwe Bucsi regelmäßig abgewechselt. Unsere 2 Radfahrer waren von den letzten beiden Tagen geschlaucht. Ständige Richtungswechsel und einige Höhenmeter machten die Nachtfahrt nicht einfacher.
Diverse Begegnungen mit einem Rudel Rehe und einem gewaltigen Hirsch ließen uns nur noch unsicherer und auch langsamer fahren. Im Abschnitt von Alamosa nach La Veta wurde die Strecke vom zweiten der hohen Rocky Mountain Pässe beherrscht, dem La Vera Pass.
Von La Beta nach Trinidad ging es über einen der schönsten Colorado Pässe. Den Cucharas Pass. Das ganze aber bei Dunkelheit. Keine tolle Aussicht. Im dunkeln bei 60 Sachen den Berg runter und wir im Begleitfahrzeug müssen hinten dran bleiben damit der Racer im Lichtkegel bleibt. Um 03:52 kamen wir dann endlich in Trinidad an, konnten eine Übergabe an das Team 2 machen und die weiteren Geschehnisse erfahrt ihr im 2. Teil!
Zweiter Teil, Start um 12:00 Uhr von Ulysses nach Maize 225 Meilen oder 360Km
Nach dieser Anstrengen Nacht schliefen wir irgendwo im nirgendwo am Straßenrand in unserem Auto für zwei Stunden. Um 06:00 fuhren wir schon wieder 150 Meilen weiter zum nächsten Übergabeort in Ulysses, Kansas. Da wir die ersten waren genehmigten wir uns erstmal ein frühstück bei MC Doof. Als die Womo-Crew kurze Zeit später Aufschlag konnten wir uns im Wohnmobil waschen und Zähen putzen.
In Ulysses stand die Time Station 23 die von Volunteers betreut wird und gleichzeitig zum ableisten der Penalty dient. Hier gab’s auch Toiletten, Duschen einen kleinen Pool und kalte Getränke. Hier haben wir auch ein Time Station Paten Foto geschossen für die „Honisch Beach Swimmers". Das hat natürlich super gepasst, weil dort der Pool stand.
Kansas ist ein riesiges Agrarland. Nur Ackerfläche, Kerzengerade Straßen, riesige Trucks mit übergroßen Mähdreschern auf der Ladefläche. Das muss man live gesehen haben…
In Greensburg an der TS 25 haben wir kurz gehalten, die Toiletten im Laden genutzt und noch ne Coke gekauft. Dann schnell den Christian T. mit dem CEECOACH verkabelt weil es gerade 19:00 war und wir Direct Follow machen mussten, wo der Racer sich direkt vorm Auto befindet. Die Temperatur befand sich bei 90 Grad Fahrenheit mit viel Luftfeuchte. Perfekte Bedingungen um den Bikern aus dem Klimatisierten Auto auf den Arsch zu gucke.
Übrigens, mittlerweile haben wir die Hälfte der Strecke hinter uns. Nur noch 1535,2 Meilen, Legt’s Go.
Liebe Grüße, euer Christian Schierhorn
Bericht von Thorsten
Der Vortag mit der Fahrt durch die Steppe endete für Derk und mich im Pool in Ulysses! Was für eine willkommene Erfrischung bei 40 Grad in Kansas!
Nach nicht mehr als 8h Schlaf seit dem Start des RAAM für die Pacecar 2 Crew, haben besonders bei Oli und Uwe Spuren hinterlassen.
Derk und ich haben dadurch viele Aufgaben im Pacecar mit übernommen und waren auch dementsprechend müde. Oli hat uns deshalb kurzfristig für die Ruhephase im WoMo untergebracht. Das war richtig klasse, da sich die drei vom WoMo Team aufopferungsvoll um uns kümmerten. Während der Fahrt nach Wichita, wo ein Motel auf das Team wartete kamen Derk und ich sogar auf 3h Schlaf.
Dann um 01 Uhr Nachts Teamwechsel nach 360km von Pacecar 1. Und von uns leider voll verpatzt... Wir standen 8 milen weiter hinten auf dem Track in Wichita und nicht in Maize. Als wir alle es merkten ist Pacecar 1 weiter und wir so schnell wie möglich entgegen gefahren. Die Laune der Pacecar 1 Crew war dementsprechend „unterkühlt“!
Wir schickten dann voller Gram, weil wir uns über uns selbst ärgerten, unseren sächsischen Roadtrain Derk auf die Strecke. Und der wandelte seinen Ärger gleich in Drehmoment um. Während es immer geradeaus durch die Nacht (damit meine ich wirklich immer geradeaus!!!) ging, lieferten wir uns daraufhin ein ständiges Hin und Her mit Team T416, die uns durch unseren Fauxpas überholt haben.
Da die mit zwei Pacecars unterwegs waren in der Nacht und so deutlich kürzere Wechselzeiten hatten kein leichtes Unterfangen. Hier haben wir die Fairness, die hier beim RAAM herrscht wieder kennengelernt.
Bei jedem Überholvorgang haben wir und das Team T416 uns gegenseitig angefeuert. Einfach klasse dieser Sportsgeist. Und Derk und ich hatten im Zeitfahrmodus deutlich Spaß.
Im Morgengrauen als unser Filmteam uns einholte, lagen wir dann wieder einige Milen voraus und auch unser Ärger über unseren Wechselfehler hatte sich gelegt.
Jetzt liegen noch gut 50 Milen vor unserem Wechselpunkt in Weaubeau / Missouri und wir spulen letzten Kilometer runter.
Viele Grüße aus Missouri...
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