17.06.2018

Bericht von Fahrer Stefan "Sandale" über die ersten Meilen

So einen Geburtstag erlebt man nicht oft: Unser RAAM-Radfahrer Stefan alias "Sandale" geht als Geburtstagkind an den Start des diesjährigen Race Across America und berichtet von den ersten Meilen auf dem Rad. 


 
 
Start bis Time Station 02 / Sandale erzählt von Meile 0 bis 145!

Ein unglaublicher Tag – So einen Geburtstag werde ich wohl nie wieder erleben. Startfahrer beim RAAM! High noon war Start in Oceanside direkt am Pazifikstrand. Aber der Reihe nach:

Um 05:30 war ich schon munter, wohl immer noch die Nachwirkung des Jetlag. Annette und Markus arbeiteten schon fleißig am Frühstücksbüffet. Es gab noch einiges zu tun heute morgen: Packen, Ferienhaus aufräumen und sauber machen, die 4 Fahrzeuge beladen. Dann gab es noch ein letztes Briefing von Uwe mit Geburtstagsständchen und –Kuchen auf amerikanisch „babb-süß“ – danke sehr ;-)  Ergänzend gab es von mir noch ein paar Tipps und Einweisungen zur Navigation, dann Anfahrt nach Oceanside.

Wir sind pünktlich dort und so langsam füllt sich der Startbereich mit allen Teams, 2er, 4er und 8er. Die Nervosität bei uns ist fast greifbar, gleichzeitig herrscht eine lockere und herzliche Atmosphäre, jeder wünscht jedem „good luck“. Und schnell kommt der Countdown für uns – es geht los.

Die ersten 23 Meilen darf kein Begleitfahrzeug auf die Rennstrecke (nicht abgesperrt), deshalb fahren Christian und ich hier zusammen. Anfangs herrscht dichter Verkehr, die Strecke ist sehr unrhythmisch zu fahren mit raschen Steigungswechseln und kurvenreichen Abfahrten. Bei Meile 23 wartet Auto-1 und nimmt Christian auf, ich fahre alleine weiter.

Jetzt ist viel Betrieb der Rennfahrer mit Begleitautos auf der Strecke. Ich lasse mich anfangs zu sehr mitreißen und merke, dass bald meine linke Wade anfängt zu protestieren. Aber der erste Fahrerwechsel nach nun 40 Meilen ist nahe und ich kann mich im Auto ausruhen, während Christian den steilsten und längsten Anstieg des Küstengebirges (Coast Range) in Angriff nimmt.

Einige Zeit später folgt der berüchtigte Glass-Elevator, eine sehr schnelle und lange Anfahrt in die Borrego Wüste. Ich beneide ihn nicht, der heftige böige Wind verlangt hohes fahrerisches Können. Hinter Borrego Springs wechseln wir wieder und ich düse in die fast topfebene Wüste. Was für ein Unterschied zu vorher! Meine Wade freut sich, starker Rückenwind treibt mich mit 35-40 mph über die Piste, ich muss nur wenig treten. Unangenehm ist aber der phasenweise treibende Sand, der die Sicht trübt und in alle Poren eindringt. Kurz vor Brawley erfolgt der letzte Fahrerwechsel, dann erreichen wir um 18.40 Uhr das wartende Team 2, das nun in die Nacht fährt.

Wir fahren mit dem Auto Richtung Hotel in Salome und essen unterwegs zu Abend. Bin mal gespannt, wie sich die Beine morgen früh anfühlen.

Gute Nacht, Stefan alias Sandale


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